Das Thema Gendern spaltet derzeit Meinungen in Gesellschaft und Unternehmen. Während die einen auf eine inklusive Sprache bestehen, empfinden andere die stetige Anpassung der Sprache als übertrieben oder gar unnötig. Doch was ist ein pragmatischer Ansatz für Unternehmen, um diesem sensiblen Thema gerecht zu werden?
Sprache prägt unser Denken – darin sind sich die meisten einig. Das Gendern zielt darauf ab, eine geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Kommunikation zu fördern. Kritiker bemängeln jedoch, dass übermäßige Formen wie das Gender-Sternchen (Mitarbeiterinnen*) oder Binnen-I (MitarbeiterInnen) umständlich und schwer verständlich seien, besonders im internationalen Kontext. Die Gefahr: Eine gut gemeinte Absicht könnte auf Ablehnung stoßen und ihr Ziel verfehlen.
Ein konstruktiver Mittelweg könnte folgende Ansätze berücksichtigen:
Klarheit und Lesbarkeit bewahren: Statt komplexer Schreibweisen können neutrale Begriffe genutzt werden (z. B. "Teammitglieder" statt "Mitarbeiter*innen").
Flexibilität fördern: Nicht alle Mitarbeitenden oder Zielgruppen empfinden Gendern als notwendig. Unternehmen sollten daher situationsabhängig kommunizieren und Zielgruppen berücksichtigen.
Bewusstsein schaffen: Gendern sollte nicht als Pflicht auferlegt werden, sondern als Möglichkeit, inklusiv zu kommunizieren. Schulungen und Leitfäden können dabei helfen, Verständnis für das Thema zu schaffen.
Eigenen Stil finden: Ein einheitlicher Sprachstil (z. B. konsequentes Gendern in internen Dokumenten und neutrale Sprache in der externen Kommunikation) zeigt Haltung, ohne andere abzuschrecken.
Fazit: Kommunikation mit Augenmaß
Gendern sollte weder dogmatisch umgesetzt noch vollständig abgelehnt werden. Unternehmen, die mit Fingerspitzengefühl agieren und ihre Zielgruppen berücksichtigen, können eine inklusive Sprache etablieren, ohne in Übertreibung zu verfallen. Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und pragmatischer Umsetzbarkeit.
Sprache ist dynamisch – und genauso sollte auch unser Umgang mit dem Thema sein.